Inhalt

Editorial
Ratsherrn Pilsener
Störtebeker Pilsener

Editorial

Zwei Pilsener aus Norddeutschland als Alternative zu den offiziellen Bieren der EM 2016.

Nicht ganz zufällig kommen diese beiden Biere aus der Craftbier-Szene, auch wenn man dieses zunächst nicht vermutet. Beide Biere sind in vielen Getränke- und Supermärkten zu finden, so wie in den vielen Kneipen und Gaststätten. Dennoch sind die Margen dieser beiden Brauereien verglichen mit den riesigen Bierkonzernen immer noch gering. Dennoch sind die Einzelpreise dieser beiden Biere relativ gering, verglichen zu vielen anderen Bieren der Craftbier-Brauer.

Das Ratsherrn Pilsener kommt aus der gleichnamigen Ratsherrn Brauerei aus Hamburg, das Störtebeker Pilsener aus der Störtebeker Braumanufaktur aus Stralsund. Beide Pilsener zeichnen sich durch viel Liebe zum Produkt aus, mit einer aufwendigen Hopfung aus verschiedenen Aromahopfen. Dies spiegelt sich auch im Geschmack wider. Wenn dann noch das Fußballspiel gut ist, kommt doppelt Freude auf. Sollte aber das Spiel fade sein, so hat man noch genug Freude an einem wirklich guten Bier.

In diesem Sinne

Prost!

Euer Bernd

Ratsherrn Pilsener

Seit 2012 wird in Hamburg wieder das Ratsherrn Pilsener gebraut, welches 1951 zum erstenmal von der, inzwischen geschlossenen, Elbschloss Brauerei auf den Markt gebracht wurde. Das neue Ratsherrn Pilsener wird in einer kleinen Brauerei als Craft Bier hergestellt.

Feinporig bis zuweilen grobporig sitzt der weiße Schaum auf dem hellgelben und blanken Ratsherrn Pilsener. Leider währt er nicht lange, doch haften seine Reste am Glas. Grasig vom Hopfen und süßlich vom Malz riecht dieses Bier. Prickelnd frisch und herb füllt es den Mundraum, gefolgt von einer schlanken Süffigkeit. Mit dabei eine harmonische Würze und eine dezente fruchtige Säure. Der Nachtrunk ist dann wieder feinherb und feinbitter mit leichten Fruchtaromen und inspiriert mit einer guten Trockenheit.

Hoppla, ein norddeutsches Pils! Ich hätte nicht gedacht, dass ich derartiges noch erleben würde. Schön schlank, schön herb, schön bitter und herrlich ausbalanciert. Mit einer Süffigkeit und super herben Schlankheit, die einen enttäuscht vor einer leeren Flasche sitzen läßt. Dieses Bier geht immer!

Technische Daten

Störtebeker Pilsener

Mittel bis Feinporig ist der weiße Schaum des Pilsener-Bier von der Störtebeker Braumanufaktur. Hellgelb und blank zeigt sich das Störtebeker Pilsener im Glas mit kräftigen Schaum, der auch am Glas haften bleibt. Der Nase erschließt sich ein wage süßer Geruch, zart nach Aprikose und Pfirsich duftend. Hopfenaromatische und grasige Düfte schließen sich an. Insgesamt erzeugt bereits der Duft eine gewisse Frische. Der Antrunk ist würzig leicht und schlank. Die Rezenz prickelt lebendig und rezent. Der harmonisch ausklingende Nachtrunk ist von einer anhaltenden Hopfenbittere geprägt.

Das Pilsener-Bier von der Störtebeker Braumanufaktur ist rundherum rund. Fein ausbalanciert sind das Spiel zwischen Hopfen, Bittere, Kohlensäure und Frische. Interessant die leicht süße Note, wenngleich damit ein wenig der typisch norddeutschen Frische eingebüßt wird. Doch dadurch empfiehlt es sich für Besucher der norddeutschen Tiefebene. Ideal für den Tag am Sommersonnenstrand, oder nach der Radtour durch scheinbar endlose Rapsfelder. Ein wunderbares Pils.

Technische Daten