Zunächst tatsächlich als Klosterbrauerei eines Benediktinerklosters gegründet, wurde die Brauerei im Zuge der Säkularisation 1803 in Privatbesitz übergeben. Seither wird das Unternehmen in bereits fünfter Generation von der Familie Winkler im Frankenland betrieben. Gebraut werden klassische Bierstile, wie auch moderne Craftbiere.

Samtig

Beige ist die Farbe des zumindest daumendicken Schaums auf diesem mächtigen Doppelbock, der in glanzfeinen mahagonifarben im Glas vor mir strahlt. Kräftig malzsüßer Geruch gelangt in die Nase. Tiefe, dunkle Aromen von Schokolade, Kaffee und Lakritz, von Früchten wie dunklen Beeren und süßen Dörrobst bereichern die Nase, wie von einem fulminanten winterlichen Kompott. Samtig weich gelingt der Antrunk, und sofort füllt sich der Mundraum mit einem Spiegel an Aromen, die auch im Geruch bereits die Nase eroberten. Eine moussierend, prickelnde Perlage und dezente, bittere Hopfenspitzen geben dem in seiner Textur öligen und schweren von Röstmalz geprägten Körper gute Akzente und eine gewisse Leichtigkeit. Der hohe Alkoholgehalt ist durchaus wärmend spürbar, aber nicht wirklich schmeckbar, sondern trägt das Aroma samtig durch den Trunk. Zum Nachtrunk setzt der Bonator Doppelbock noch einmal deutlich bittere Hopfenaromen, bevor er überraschend trocken in sattem Röstmalz seinen Schlusspunkt findet.

Malzbier

Ab heute faste ich nur noch! Der Bonator Doppelbock von der Klosterbrauerei Weißenohe trinkt sich fast wie ein leicht herberes Malzbier. Dieser Doppelbock ist gewaltig und mächtig. Er ist wunderbar ausgewogen, allerdings fehlt ihm ein wenig der Tiefgang in den Aromen. Auch die, meines Erachtens nach, etwas zu prickelnde Kohlensäure behindert dies. Diese Kritik ist allerdings eine kleinste Nuance, und nur eine kleine Ecke des Tüpfelchens auf dem I. Insgesamt betrachtet bietet der Bonator Doppelbock von der Klosterbrauerei Weißenohe eine hohe Drinkability, gepaart mit ausgewogenen Aromen und einer Braukunst, die seinesgleichen sucht.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: