Auf der Strecke von Poing in Oberbayern nach Fucking in Österreich kommt man kurz vor der Grenze der beiden Länder in Feichten an. Hier gibt es zwei Craftbrauer und die junge Brauerei Hopfenkopf Bräu, die seit 2017 bayerisches Bier neu erfinden, und obendrein feine Brände destillieren.

Mandarine

Kurzversion: Weißer Schaum auf trüben Bier. Schmeckt gut. Lange Version: Feinporig und Kräftig steht der weiße Schaum auf dem hellgelben, opalen Weißbier s’Mandal von Hopfenkopf. Lange hält der Schaum nicht, dafür duftet es nun fruchtig nach Banane und Mandarine. Zarte Aromen von Gewürznelke gesellen sich dazu, vage würzige und hefig-estrige Nuancen komplettieren das Dufterlebnis. Der Antrunk ist geprägt von einem zitralen, an Mandarinen erinnernden Aroma, welches mit einer feinen Säure den Schluck begleitet. Daneben treffen volle Bananenaromen im s’Mandal auf zarte Vanille Anklänge, und die typische Nuance von Gewürznelke darf auch nicht fehlen. Kurz vor dem Nachtrunk begegnet dem Gaumen eine leichte Hopfenbittere, die aber im Nachtrunk vom süßlichen Malz gedämpft wird. Mandarinenzesten und deutlicher Hopfen bilden den gekonnten Abschluss. Die Textur des s’Mandal Weizenbier von Hopfenkopf ist cremig, die Perlage von prickelnder Natur; zum Teil ist der Körper leicht buttrig und von allzu dichten Aromen gezeichnet.

Sorgfalt

Kein wirklich weltbewegendes Weizenbier. Aber eines, dass mit Leidenschaft und Sorgfalt gebraut wird. Es muss nicht immer der große (atemberaubende) Geschmack sein; es reicht ein grundsolides Bier, welches mit guten, stimmigen Aromen daherkommt. Das s’Mandal von Hopfenkopf brilliert mit wunderbar fruchtigen Aromen, auch dank des Mandarina Bavaria Hopfen. Wenngleich etwas buttrig und estrig, überzeugt das s’Mandal von Hopfenkopf mit fruchtiger Frische und guter Trinkbarkeit. Wenn ich es irgendwann mal wieder bekomme, trinke ich es gerne wieder.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: