Die Schlossbrauerei Fürstlich Drehna wurde bereits 1745 gegründet und befindet sich im gleichnamigen Ortsteil von Luckau. Mit dem Craftbier Vicus greift die Brauerei eine Bierlinie auf, die den Wikingern gewidmet ist.

Mahagoni

Nicht Schwarz, sondern ein dunkler, rötlicher Mahagonischein funkelt mir im Glas entgegen. Der feinporige Schaum thront beigefarben darüber. Dieser ist äußerst kräftig, doch die Krone hält leider nicht lange, so dass mir das blanke Vicus seinen Duft präsentiert. Komplex und tiefgründig erscheint dieser. Es riecht nach Karamell und Schokolade, nach Trockenobst und Kaffee. Der Alkohol wird gut versteckt. Der Antrunk ist entsprechend des Geruchs, süß und voll mit komplexen Aromen. Die Kohlensäure prickelt rezent und bildet so einen guten Kontrapunkt zu dem eher schweren und vollmundigen, cremigen Körper des Fürstlich Drehna Vicus. Im Nachtrunk hat endlich der Hopfen seinen Auftritt, doch wirklich durchsetzten kann er sich nicht gegen das viele, süße Röstmalz. Im Mund verbleibt eine süße und trockene Röstmalznote.

Rätselhaft

Das Fürstlich Drehna Vicus ist ein grundsolider Doppelbock, mit komplexen und stimmigen Aromen. Dazu erscheint das Vicus durchaus rezent und leichter; der Alkohol indes verfehlt seine Wirkung nicht. Schwarz und magisch hingegen erscheint mir das Fürstlich Drehna Vicus wenig. Hier hat die Werbeabteilung wohl etwas zu stark im Sud gerührt. Rätselhaft fragt man sich zudem, warum auch immer sich die Brauerei auf die Wikinger versteift hat. In Fürstlich Drehna waren die Wikinger jedenfalls nicht, und der Begriff Vicus kommt eher im römischen vor. So bleibt der Eindruck dass im Glanz von Craftbier und Co. ein durchaus solider Doppelbock werbewirksam an den Kunden gebracht werden soll. Weitere Fragen dazu verfliegen auf magische Weise im Dunst des Alkohols.

Kurz im Bilde:

Technische Daten: